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Tango Argentino - Komponisten




Um beim Tango Argentino eine Einheit zwischen der Musik, der Umarmung und des Partners zu erreichen ist es von großer Hilfe die Musik, Takt, Rhythmus und die sich wiederholenden Sequenzen und Phrasen zu erkennen. Da sehr oft in einer Tandra Lieder mit einem ähnlichen Charakter gespielt werden ist das Studium der Musik, der Komponisten und Bandleader von großer Hilfe für das Hochgefühl, das Tango tanzen dadurch mit sich bringt. Die als Beispiel aufgeführten Titel sind meistens eigene Kompositionen der Komponisten mit dem Aufnahmejahr (wenn bekannt). Als Referenz habe ich immer auch den berühmtesten aller Tangos "La Cumparsita" als Vergleich mit angegeben. An erster Stelle stehen "die großen Vier". Keine anderen wie Pugliese, Di Sarli, D´Arienzo und Troilo haben den Tango im vergangenen Jahundert so geprägt wie sie.

Tango Komponisten

Osvaldo Pugliese - El Maestro


Tangostücke von Osvaldo Pugliese, Pianist und Komponist (1905 - 1995) bieten wegen der rhythmischen Besonderheiten für die Tangotänzer eine Herausforderung. Pugliese´s Stil war die starke Akzentuierung des Schritt-Rhythmus. Er führte die Synkopierung (rhythmische Verschiebung bezogen auf den Takt) in seinen Tangos ein. Die Töne des Taktes werden verschoben, sprich früher oder später gespielt). Seine Stücke werden in Argentinien oftmals am späteren Abend aufgelegt. Dann können die Tänzer etwas sinnlicher, ausdrucksvoller und langsamer tanzen.

Beispiele

Recuerdo Osvaldo Pugliese - 1989
La Yumba Osvaldo Pugliese
Esta noche de luna José García
Mala Yunta Osvaldo Pugliese - 1943
Boedo Agustín Bardi
Gallo Ciego Osvaldo Pugliese - 1989
La Cumparsita Mattos Rodriguez - 1959

Carlos Di Sarli - El Señor del Tango

Carlos Di Sarli (1903-1960), Pianist und Komponist, schuf die eleganteste Tangomusik, die die Welt je gehört hatte. Der kraftvolle laufende Takt, langsam und voller Leidenschaft wird auf unnachahmliche Weise durch eine Kombination der Bandoneons mit den Streichern und mit Di Sarlis gebieterisch anmutendem Pianospiel zum Ausdruck gebracht. Er machte aus seinem außergewöhnlichen Stil ein gut gehütetes Geheimnis. Dies ging sogar so weit, dass er es anderen Musikern untersagte, ihm beim Spielen zuzusehen. Di Sarli vermied immer die Extreme und spielte weder traditionellen Tango noch Avantgarde, stattdessen formte er seinen ganz eigenen eleganten Stil, der die Melodie betonte, ohne dafür aber den Rhythmus zu opfern. Dies ist besonders in seinem Klavierspiel zu hören, bei dem der rhythmische Bass seiner linken Hand und die Ausschmückungen der rechten fast alles übertreffen, was der Tango sonst zu bieten hat. Auch sehr auffallend bei den Tangos von Di Sarli ist, dass das Bandoneon fast keine Solo-Passagen hat, ja nicht einmal eine melodiöse Funktion, nur rein rhythmische Aufgaben.

Beispiele

Tormenta Carlos Di Sarli - 1954
Vamos! Carlos Di Sarli - 1944
Otra noche Carlos Di Sarli - 1944
Nada Carlos Di Sarli
Tu, El Cielo y Tu Carlos Di Sarli
Champagne tango Carlos Di Sarli - 1952
Derrotado Carlos Di Sarli
La capilla blanca Carlos Di Sarli - 1944
A la gran Muneca Carlos Di Sarli - 1954
La Cumparsita Mattos Rodriguez - 1955

Juan D'Arienzo - El Rey del Compás

Juan D'Arienzo, Violinist und Komponist (1900 - 1976) hat den Tango vom Kopf auf die Füße gestellt. Musik zum Tanzen, nicht zum Zuhören. Mit seiner ebenso klar durchgetakteten wie temperamentvollen Art zu spielen, wurde D´Arienzo zum Auslöser jenes "Tango Craze", den wir heute würdevoll die "Epoca d`Oro" nennen - das goldene Zeitalter des Tangos. D´Arienzo wurde liebevoll "El Rey del Compás (der König des Taktes) genannt. -> sehr rhythmische Staccato Takte, übertriebene Stops und dramatische Wechsel der Lautstärke (z.B. Tango Loca 1942) waren sein Markenzeichen.

Beispiele

Nueve de Julio Juan D'Arienzo - 1935
La Puñalada Juan D'Arienzo - 1937
Uno Juan D'Arienzo - 1943
Yapejú Juan D'Arienzo
Felicia Juan D'Arienzo - 1939
El Irresistible Juan D'Arienzo
El Marne Juan D'Arienzo - 1939
El Flete Juan D'Arienzo - 1935
Curdo Juan D'Arienzo - 1964
Paciencia Juan D'Arienzo - 1964
Gran Hotel Victoria Juan D'Arienzo - 1935
Pensalo bien Juan D'Arienzo - 1938
Loca Juan D'Arienzo - 1942
La Cumparsita Mattos Rodriguez

Aníbal Troilo - El Pichuco

Aníbal Troilo, Bandoneon Spieler und Komponist (1914 - 1975) begleitete zeitweise den Sänger Carlos Gardel. In dieser Zeit entwickelte er seinen unverwechselbaren Stil, der nachfolgend als Troilo-Sound (Sonido Troilo) bezeichnet wurde. Im Jahr 1937 gründete Aníbal Troilo sein eigenes Orquesta Típica, dem eine Reihe renommierter Tangomusiker, wie der Gitarrist Roberto Grela und 1939-1944 der Bandoneonist Astor Piazzolla angehörten. Im Jahr 1952 formierte Aníbal Troilo das Instrumentalquartett Cuarteto de Aníbal Troilo. Er arbeitete fortwährend mit den besten Musikern, Arrangeuren und Sängern des Tangos zusammen. Das Troilo Orchester nahm Tangos mit Rhythmus, mit ruhigen und lyrischen Tönen sowie mit großer Konzertfülle auf.

Beispiele

Te aconsejo que me olivides Pedro Maffia - 1941
En esta tarde gris Mariano Mores
La última curda Aníbal Troilo - 1956
Romance de barrio Aníbal Troilo - 1947
Barrio de Tango Aníbal Troilo - 1942
Che Bandoneón Aníbal Troilo - 1951
La Cumparsita Mattos Rodriguez

Weitere herausragende Künstler:

Astor Piazzolla

Astor Piazzolla, Bandoneon Spieler und Komponist (1921 - 1992) war ein argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist. Er gilt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des traditionellen Tango Argentino. Piazzolla ist genau genommen das Gegenteil von Juan D'Arienzo der 2 Jahrzehnte zuvor den Tango tanzbar machte. Der Tango-Revolutionär Piazzolla, der die Tänzer als "Beine mit Ohren" verspottete komponierte Tangos für die Konzerthallen, nicht mehr tanzbar. Die Harmonie des Tangos weitete er zum Beispiel mit Mitteln des Jazz auf nach den Vorbildern Igor Strawinsky und Béla Bartók. Dazu benütze er zur Darstellung auch Formen barocker Suiten.

Beispiele

Balada para un loco Astor Piazzolla - 1983
Libertango Astor Piazzolla - 1977
Histoire du Tango (Tango in 4 Sätzen) Astor Piazzolla
Los amantes de Buenos Aires (Ballett) Astor Piazzolla - 1969
Adios Nonino Astor Piazzolla
La Cumparsita Mattos Rodriguez

Carlos Gardel

Carlos Gardel, Komponist und Sänger (1887 - 1935) gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Tangos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Beispiele

Por una cabeza Carlos Gardel - 1935
Mi Buenos Aires querido Carlos Gardel - 1934
Adios Muchachos Carlos Gardel - 1927
Soledad Carlos Gardel
Golondrinas Carlos Gardel - 1934
La Cumparsita Mattos Rodriguez

Rodolfo Biagi - Manos brujas

Rodolfo Biagi, Pianist und Komponist (1906 - 1969) wird oft vergessen oder nur nebenbei erwähnt, wenn es darum geht diejenigen, die Bedeutendes bewirkt haben, herauszustellen. Dabei spielte er eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte des Tango, insbesondere im Hinblick auf die Renaissance des Tanzes, die als "Goldenes Zeitalter des Tango" bekannt wurde. Um 1915 hatte der Rhythmus des Tangos vom 2/4- zum 4/8-Takt gewechselt, wodurch er ruhiger und langsamer und vor allem "romantisch" wurde gut für andächtige Zuhörer, für die Tanzwilligen war dies nicht ideal. Biagi führte den 2/4-Takt wieder ein. Die Besonderheit, die Biagi zu einem einzigartigen und leicht identifizierbaren Interpreten machte, war sein gleichbleibender und präziser Rhythmus, der den Tanzenden eine Richtschnur gab. Durch kurze, peitschende Arpeggien und dichte Akkorde gewann sein Klavierspiel an Präsenz und wurde tonangebend. Staccatoartig und schneller und musikalisch gesehen sehr monoton und auf das Elementarste reduziert, lieferte Biagis Orchester dem Tango seine frühere Fröhlichkeit zurück. Für seine Virtuosität erhielt Biagi den Spitznamen "Manos brujas" (dt.: "Hexenhände").

Beispiele

Gólgota Rodolfo Biagi - 1938
Humillación Rodolfo Biagi
Indiferencia Rodolfo Biagi - 1942
Por tener un corazón Rodolfo Biagi
Quiero verte una vez mas Rodolfo Biagi
Campo afuera Rodolfo Biagi - 1939
Amor y Vals Rodolfo Biagi
La Cumparsita Mattos Rodriguez - 1938

Francisco Canaro

Francisco Canaro, Violinist und Komponist (1880 - 1964) setzte als erster das Violoncello in einem Tango-Orchester ein. Er komponierte über 700 Musikstücke und unternahm zahlreiche Konzertreisen nach Europa, Amerika und Asien. Unter dem Titel "Mis bodas de oro con el tango" (deutsch: Meine Goldhochzeit mit dem Tango) erschien 1957 Francisco Canaros Autobiografie.

Beispiele

Poema Francisco Canaro - 1925
Invierno Francisco Canaro - 1937
Gran Hotel Victoria Francisco Canaro - 1935
Mas allá Francisco Canaro - 1939
Todo te nombra Francisco Canaro - 1940
La Cumparsita Mattos Rodriguez - 1952

Moderne Tango Formationen

Die großen, jedoch schon in die Jahre gekommenen Meister und ihre Stücke werden in einer Renaissance von jungen, neuen Bands frisch abgemischt und neu interpretiert. Technisch gute Aufnahmen und durch elegante Konzerte mischen sie den Tango Markt neu auf, nicht nur im Genre des Tango Nuevo und Neotango. Hier eine kleine Auswahl an Künstler und Titel.

Beispiele

Tango Santa Maria Gothan Projekt
Epoca Gothan Projekt
La Gloria Gothan Projekt
Poema Orquesta Romantica Milonguera
Invierno Orquesta Romantica Milonguera
Bomboncito Orquesta Romantica Milonguera
Sin Rumbo Otros Aires
Milonga Sentimental Otros Aires
El Choclo Tango Negro Trio
No me rompas las bolas Tango Negro Trio
Pa´ Bailar Bajofondo
Pide Piso Bajofondo
Gran Hotel Victoria Quinteto Ángel
Loca Quintet Piazzolleky
Recuerdos de bohemia Quintet Piazzolleky
Milonga Sentimental Balkan Airs
TÚ ... EL CIELO Y ... TÚ Sexteto Milonguero
Regina Electrocutango
Felino Electrocutango
Enjoy the silence Tanghetto
Incidental Tanghetto
La Cumparsita Quadro Nuevo
Garcia´s Tango Quadro Nuevo
Gallo Ciego Bandonegro
Que es el Tango Bandonegro
Teaser 2019 Pablo Woiz Trio
@ LoDeLaura Pablo Woiz Trio
The Castelmur Duo Ranas
Ojos Negros Duo Ranas